Neue Stanzanlage bei Salzgitter Europlatinen

11.08.2021 | Salzgitter Flachstahl GmbH


Neue Stanzanlage bei Salzgitter Europlatinen

Erweiterte Kapazität und höhere Qualität sind das Ziel der Investition

Der Salzgitter-Konzern führt zu Zeiten der Covid-19-Pandemie mit ihren einschränkenden Auswirkungen seine strategischen Investitionsprojekte kontinuierlich weiter.

Dies trifft auch bei der Tochtergesellschaft Salzgitter Europlatinen GmbH (SZEP) zu, die Tailored Blanks für die Automobilindustrie fertigt. Hier wurde für die neue Stanzanlage ein komplettes Hallenschiff errichtet. Anfang 2021 ist sie in Betrieb gegangen.

Ein Tailored Blank ist eine maßgeschneiderte Platine, die aus mindestens zwei Stahlblechen mit verschiedenen Werkstoffgüten und Blechdicken zusammengeschweißt ist. Dieses vorgefertigte Halbzeug wird anschließend etwa durch Tiefziehen zum gewünschten Bauteil umgeformt. Sie ermöglichen, verschiedene Stellen des späteren Bauteils an lokale Belastungen anzupassen, was anderenfalls zusätzliche Verstärkungsteile erfordern würde. Vorteile: strategischer Stahlleichtbau, CO2-Reduzierung, ­ressourcenschonende Fertigung.

Die neue Anlage der Schuler AG kann Coils bis zu 35 Tonnen und Blechdicken von 0,5 bis 3 Millimeter verarbeiten. Bis zu 70 Hübe der Stanzanlage mit einer Schneidkraft von 800 TOnnen sind pro Minute möglich.

„Wir verarbeiten auf der neuen Anlage problemlos höchstfeste Stahlgüten. Dies trifft die Bedürfnisse unserer Kunden“, erklärt Dr. André Kröff, Geschäftsführer SZEP. Außerdem wird sein Unternehmen von der Feuerverzinkung 3 profitieren, die bei der Salzgitter Flachstahl im kommenden Jahr in Betrieb gehen wird. „Die FV 3 wird Stahlgüten produzieren, die besonders für die Automobilhersteller und deren Zulieferer interessant sind.“

In der Bauphase wurden schwere Lasten bewegt. Der Technische Leiter SZEP, Paul Joos, erinnert sich: „Die eigentliche Presse kam über den Hafen Beddingen zu uns. Sie wiegt 160 Tonnen und wurde dann innerhalb von zwei Tagen ins Werk transportiert und montiert. Unser Team hat im Zusammenspiel mit den Partnern hervorragend funktioniert.“

Die SZEP sieht sich gut für die beginnende Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität aufgestellt. „Wir verfügen mit den beiden Stanzanlagen und den sechs Laserschweißlinien über eine sehr gute technische Ausstattung. Und auch E-Autos werden eine Stahlkarosserie haben“, ist sich Kröff sicher.