Salzgitter erhöht die Kapazität für Indexgüten

30.05.2018 | Salzgitter Flachstahl GmbH


Mithilfe einer Investition in die Sondergüten-Logistik trägt Salzgitter dem bestehenden Engpass bei Indexgüten Rechnung.

Indexgüten sind anspruchsvolle Sondergüten. Sie zeichnen sich durch einen hohen Legierungsanteil aus und können leicht daher zu Spannungsrissen neigen. Wenn die Brammen zu schnell abkühlen, könnten sie brechen. Um nur wenig Temperatur zu verlieren, müssen diese Sondergüten nach dem Strangguss möglichst schnell zum Warmwalzwerk transportiert und dort weiterverarbeitet werden.

Bisher war bei der Salzgitter Flachstahl nur ein Direkteinsatz der Brammen möglich. Der Durchsatz im Warmwalzwerk ist höher als die Leistung an den Stranggießanlagen. Die Logistik stößt damit an ihre Grenzen. Um diesem logistischen Engpass entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, Güten zwischenzulagern. Dies kann entweder über Wärmeboxen oder durch eine Lagerung in Brammenstapeln bei ausgewählten Güten erfolgen.

Um die Produktion der Indexgüten zu steigern, wurden die Kapazitäten für die kontrollierte Stapelabkühlung durch eine Hallen- und Freilagererweiterung in der Adjustage erhöht. Darüber hinaus wurden zwei Wärmeboxen zur Zwischenlagerung gebaut. Die Kapazität je Wärmebox beläuft sich auf 1.400 Tonnen.

Die Investition beinhaltet neben der Magnetverladung auch eine geänderte Kranzange. Somit können warme Brammen oberhalb der Curie-Temperatur bewegt werden. Mit einer Temperatur von circa 600 °C werden die Brammen in die Wärmeboxen abgelegt und bleiben länger warm. Bis zu fünf Tage können die Brammen so gelagert und anschließend im Warmwalzwerk weiter prozessiert werden.

Mithilfe dieser Investition in der Adjustage kann die Salzgitter Flachstahl die lebendige Nachfrage an Sondergüten bedienen und die Produktionsplanung flexibler gestalten. Wöchentlich können bis zu 6.000 Tonnen zusätzlich an Indexgüten gewalzt werden.